Normale Menschen: Ein kritischer Roman über die Liebe, Macht und dessen Verschiebung in unterschiedlichen Phasen des Lebens.
Titel: Normale Menschen – Normal People
Autor: Sally Rooney
Erscheinungsdatum: 17.08.2020
ISBN: 9783630875422
Roman
Bewertung
Inhalt:
Die Geschichte einer intensiven Liebe: Connell und Marianne wachsen in derselben Kleinstadt im Westen Irlands auf, aber das ist auch schon alles, was sie gemein haben. In der Schule ist Connell beliebt, der Star der Fußballmannschaft, Marianne die komische Außenseiterin. Doch als die beiden miteinander reden, geschieht etwas mit ihnen, das ihr Leben verändert. Und auch später, an der Universität in Dublin, werden sie, obwohl sie versuchen, einander fern zu bleiben, immer wieder magnetisch, unwiderstehlich voneinander angezogen. Eine Geschichte über Faszination und Freundschaft, über Sex und Macht.
Meine Meinung:
Ich habe das Buch geschlossen und ziemlich lange überlegt, wie ich diesem buch gerecht werden kann. Wie ich es rezensieren soll, ohne es schlecht zu machen, denn das war es keineswegs. Nur anders. Vielleicht hätte es mir in einem anderen Moment meines Lebens besser gefallen. Das heißt: Es ist ein gutes Buch und ich spreche eine Leseempfehlung aus, weil ich noch lange im Nachhinein darüber nachdenken musste, aber so richtig gefallen hat es mir insgesamt nicht. Das mag aber auch daran liegen, dass ich ein Mensch bin, der Happy Ends liest und sich in Bücher flüchtet um mich mit der harten Realität und beziehungsunfähigen Menschen nicht befassen zu müssen.
CHARAKTERE
Mir waren weder Marianne noch Connell fand ich besonders sympathisch muss ich zugeben. Sie waren zwar die melancholischen Charaktere, die man sich in einem tiefsinnigen Roman wünscht, aber sie waren mir insgeheim zu eindimensional und haben sich zu wenig entwickelt. Andererseits war grade das etwas, was dieses Buch so besonders gemacht hat. Wie ihr merkt bin ich ziemlich unschlüssig was meine Bewertung hier anbetrifft. Denn zum einen fand ich die charaktere unglaublich authentisch, so offen und nachvollziehbar, doch manchmal auch viel zu unveränderbar und unsympatisch. Für mich persönlich haben sie zu oft die falschen Entscheidungen getroffen und nicht daraus gelernt.
Was mir besonders negativ aufgefallen ist, ist, dass die Charaktere sich meiner Meinung nach kaum weiterentwickelt haben oder sich aus ihren ambivalenten Rollen befreien wollten. Stattdessen waren sich beide ihrer Gefühle immer sicher, haben sich aber vom gesellschaftlichen Druck in Rollen drängen lassen, denen sie eigentlich entfliehen wollen. Und das ändert sich leider im Verlauf der Handlung auch nicht.
Resume
Insgesamt gesehen ist “Normale Menschen” auf jeden Fall ein Buch welches im Gedächtnis bleibt und einen dazu bringt noch lange darüber nachzudenken. Für mich persönlich war es dann doch etwas zu real und melancholisch. Dennoch fand ich die prosaische Schreibweise mit dem Auslassen der Anführungszeichen recht interessant und neuartig.
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(Das der Verlag mir “Celestial City” als Rezensionsexemplar zukommen ließ hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.)
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