Frankly in Love: Ein unglaublich bewegender und witziger Roman über Identität, Selbstfindung und Kultur, welches mich tief beeindruckt hat und noch lange zum Nachdenken angeregt hat.
Titel: Frankly in Love – Frank und Joy
Autor: David Yoon
Erscheinungsdatum: 02. März 2020
ISBN: 978-3-570-16575-1
Bewertung: 5/5
Cover: 5/5
Spannung: 4/5
Inhalt: 4/5
Inhalt:
Frank liebt Joy. Joy liebt Frank. Das erzählen sie jedenfalls ihren Eltern …
Als Sohn koreanischer Einwanderer in Kalifornien lebt Frank Li zwischen zwei Welten. Obwohl er fast kein Koreanisch spricht, respektiert er seine Eltern, die ihm alles ermöglicht haben. Doch sie haben eine Regel: Frank darf nur ein koreanisches Mädchen daten. Als Frank sich in Brit verliebt, ein weißes Mädchen, schließt er mit seiner Kindheitsfreundin Joy einen Pakt: Sie werden ein offizielles Paar, während sie heimlich jemand anderen treffen. Was soll da schon schiefgehen? Doch als Franks Leben eine unerwartete Wendung nimmt, merkt er, dass er rein gar nichts verstanden hat: weder die Liebe noch sich selbst …
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich doch tatsächlich ziemlich positiv überrascht!
Ich hatte irgendwie einen süßen Jugendroman erwartet, doch dieser Poltisch und intellektuell gewaltige Roman hat mich kalt erwischt, vor allem weil ich mich selbst so gut darin wiederfinden konnte.
Es kommt selten vor, dass jemand, der nicht ebenfalls mit zwei Kulturen aufgewachsen ist, versteht, welch Diskrepanz das in einem auslöst. Ich selbst bin mit der türkischen und deutschen Kultur aufgewachsen, und habe nie irgendwo wirklich dazu gehört. Deshalb musste ich unheimlich lachen, immer wenn Frank auf die Namen eingegangen ist, oder Speisen, die kein anderer kennt. Es ist als hätte dieses Buch mir einen kleinen Einblick in das Leben meines früheren Lebens gegeben!
All die Probleme die Frank mit seinen Eltern und Freunden hat sind so bezeichnend für Migrantenkinder der 2. Generation, dass ich es nicht nur unterhaltsam fand, sondern die Gesellschaftskritik sehr heftig wahrgenommen habe. Der Autor hat sie unglaublich feinfühlig immer wieder angebracht und auch bei den kliensten Situationen darauf hingewiesen wie präsent Rassimus von beiden Seiten der Münze heutzutage noch ist. Doch das schönste daran war, dass das Buch dadurch seine Magie nicht verloren hat!
Das Einzige was mich etwas traurig gemacht hat, war die Unklarheit über die Beziehung am Ende, aber das scheint ja grade im Trend zu sein, den Leser gewaltsam mit der Wahrheit zu konfrontieren, dass man nicht vorhersagen kann, wie sich Beziehungen entwickeln.
Resume
Ein unglaublich bewegender und witziger Roman über Identität, Selbstfindung und Kultur, welches mich tief beeindruckt hat und noch lange zum Nachdenken angeregt hat.
(Das der Verlag mir ein Rezensionsexemplar zukommen ließ hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.)
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