V is for Virgin: Ein heiß diskutierter Roman mit einer Thematik, die auch mich nicht zu 100% überzeugen konnte – und dennoch beeindruckt hat.
Titel: V is for Virgin – Kellywood
Autor: Kelly Oram
Erscheinungsdatum: 29. Mai 2020
ISBN: 978-3-8466-0098-6
Bewertung: 5/5
Cover: 4/5
Liebesgeschichte: 4/5
Inhalt: 4/5
Spannung: 3/5
Inhalt:
Val Jensen wird von ihrem Freund verlassen – weil sie mit dem Sex bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte über YouTube viral geht, wird sie unter dem Namen Virgin Val landesweit bekannt. Das Chaos scheint perfekt, als schließlich Rockstar Kyle Hamilton vor ihr steht: Der Sänger der Boyband Tralse hat es sich nämlich zum persönlichen Ziel gemacht, sie zu verführen. Womit Kyle allerdings nicht gerechnet hätte: Val bereitet ihm ganz schönes Herzklopfen ..
Meine Meinung:
Dieser Roman hat in der Bookstagram Community für viel Furore gesorgt und die Stimmen gehen so weit auseinander, wie man es sich nur vorstellen kann. Ich selbst habe dieses Buch in einigen Aspekten auch als problematisch empfunden (die ich später noch weiter ausführen werde), kann aber dennoch nicht verstehen, warum es von vielen so extrem angefeindet wird.
V is for Virgin, handelt von Val, der ihre Jungfräulichkeit heilig ist, und die sie erst in ihrer Ehe verlieren möchte. So weit so gut. Dafür konnte ich noch Verständnis aufbringen. Auch wenn ich es vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß fand. Aber fangen wir von vorn an.
Ich liebe Kelly Orams Bücher sehr und muss gestehen ich war deshalb leicht verwirrt von der Thematik dieses Buches. Aber ich wollte micht nicht von all den lauten Stimmen über das Buch beirren lassen und mir ein eigenes Bild machen.
Charaktere
Val
Wir sollten wohl zuerst über Val sprechen. Val soll einen mutigen und selbstbestimmten Charakter darstellen, der für seine Sache einsteht. Und das tut sie auch. Mit beeindruckendem Mut. Aber sie nimmt dabei keine Rücksicht auf Verluste und ihre Reaktion auf so manches Mädchen und ihre eiserne Ansicht was das Thema Sex angeht muten schon fast wie Slut-Shaming an. Schwierig wie ich finde.
Ich denke ich habe verstanden, was die Autorin mit de, Charakter aussagen wollte. Und zwar, dass jede Frau frei über ihren Körper bestimmen können sollte. Wenn sie Sex hat – aber eben auch wenn sie keinen haben möchte. Ich fand aber die Umsetzung war ein Drahtseilakt und wäre fast nicht ganz glimpflich ausgegangen. Vor allem bei einer späteren Reaktion auf eine Handlung ihrer Freundin war ich sehr geschockt und musste erst einmal schlucken. Ansonsten ist Val aber ein sehr tapferer, sympathischer und vor allem authentischer Charakter, der mir viel Freude bereitet hat.
Kyle
Kommen wir zu Kyle, der wohl nicht weniger problematisch als Val ist. Denn der heiße Rockstar ist schon beinahe übergriffig und wenn man mich fragen würde grenzt sein Verhalten schon fast an sexuelle Belästigung. Was ich absolut problematisch fand und mir gern etwas weniger extrem gewünscht hätte! Grade jüngeren Lesern vermittelt es irgendwie, dass sein Verhalten in Ordnung ist, weil er Val zu lieben scheint. Auch hier verstehe ich, dass Kyles Rolle dazu dienen soll zu zeigen, wie willensstark Val ist und dass sie nicht von ihrer Selbstbestimmtheit abweicht. Aber es suggeriert eben auch, dass es okay ist wenn ein heißer Rockstar einen küsst, selbst wenn man verliebt in ihn ist und mit einem anderen zusammen. Sehr schwierig! Ich hätte mir von Kyle einfach mehr erhofft.
Auch die Nebencharaktere waren nicht zu 100% meins. Cara fand ich ziemlich egoistisch und teilweise sogar ziemlich gemein für eine beste Freundin. Auch die anderen Charaktere waren zwar sehr interessant aber schlussendlich doch etwas blass.
Resume
V is for Virgin ist ein Buch, über das man diskutieren muss, denke ich.
Am schlimmsten war für mich, dass dieses Buch kein wirkliches Happy End zu haben schien. Die Charaktere haben sich keineswegs weiterentwickelt oder haben nach einer Lösung gesucht. Sie waren kompromisslos und egozentrisch. Keiner wollte von seinem Standpunkt abrücken – und das ist für mich dann auch keine Liebe, tut mir leid.
Aber das Highschool Drama und die Initiale, die Val gegründet hat, fand ich unglaublich spannend und waren mit Vals lockerer Art der Grund, warum mir das Buch trotzdem gefallen hat.
(Das der Verlag mir “V is for Virgin” als Rezensionsexemplar zukommen ließ hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.)
A is for Abstinence
A is for Abstinence: Die Fortsetzung des heiß diskutierten Roman , welche mich leider noch weniger überzeugen konnte als sein Vorgänger.
Meine Meinung:
Nachdem ich bei Band Zwei wirklich die starke Hoffnung hatte, es würde mir besser gefallen als Band Eins, weil es eben aus Kyles Sicht geschrieben ist, dann wurde ich bitter enttäuscht. Ich finde die Autorin hat die wichtige Thematik der Selbstbestimmung der Frau leider ziemlich falsch angefasst und zu einer Geschichte verwoben, die voller Widersprüche und Slut Shaming ist.
Kyle
Kyle war im Gegensatz zum ersten Band in diesem Teil meiner Meinung nach gradezu perfekt. Er hat sich zurück genommen. Er hat zugehört. Er war taktvoll, emphatisch und verständnisvoll. In meinen Augen hat er eine wirkliche Entwicklung durchgemacht. Eine Gute.
Val
Allein bei dem Namen überkommt mich ein Schauer, so unsympathisch fand ich sie. Zum einen weil ich ihre Handlungen und auch ihr Verhalten Kyle gegenüber einfach nicht nachvollziehen konnte. Wenn sie immer noch so nachtragend ist, hätte sie ihm nie eine Chance geben sollen., Zum anderen fand ich aber ihre ganze beinahe Sektenartigen Projekte und ihr Verhalten zum Teil unerträglich. Val ist nicht nur prüde, sondern sie verurteilt jeden um sich herum und verhält sich wie eine 60 jährige die jede körperliche Zuneigung unschicklich findet.
Inhalt
Erst einmal: ich verstehe selbstverständlich vollkommen, welche Intention die Autorin mit dieser Geschichte verfolgt hat. Während der Schreibstil wie gewohnt flüssig, witzig und locker war hat sie bei der Message meiner Meinung nach aber völlig versagt. Ich finde es auch wichtig, dass Frauen immer und jederzeit selbst über ihren Körper bestimmen können. Aber bei Val ist dies in ein Extrem abgedriftet, welches ich nicht mehr nachvollziehen konnte, weil es eben dafür sorgte, dass Frauen die gern Sex haben beinahe Dämonenhaft und schuldig dargestellt wurden.
Sie hingegen wirkte mehr as nur verklemmt. Ich finde man kann für sich selbst einstehen, ohne dass sich jeder um einen herum schuldig und “dreckig” fühlen muss. Gerade in einer Gesellschaft in der Flut Sharing an der Tagesordnung steht und wir Frauen Jahrzehnte für unsere sexuelle Freiheit kämpfen mussten, ist so ein Buch nicht genau das, Wass junge Mädchen brauchen. Sie sollten lernen sich nicht mehr schämen zu müssen, wenn sie sich interessieren oder ausprobieren wollen. Nicht das Gegenteil.
Spoiler
Viel schlimmer war aber das Ende. Wenn es Val wirklich darum ging auf den Richtigen zu warten. Alles richtig zu machen und bis zur Hochzeit enthaltsam zu leben – warum dann diese lieblose Blitzhochzeit ohne Freunde und Familie nach 2 Monaten Beziehung, in der sie Kyle die meiste Zeit von sich weggestoßen hat? Da fehlt mir wirklich jegliches Verständnis und meiner Meinung nach boykottiert das Ende die komplette Message dieser Dilogie.
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[…] noch nach ihrer Tochter benannt) Wie schon in meinen Rezensionen zu “Girl at Heart” und V is for Virgin/ A is for Abstinence ersichtlich, haben die Autorin und ich grundverschiedene Ansichten vom Leben junger Erwachsener und […]