Scholomance: Ein fabelhafter Fantasy Roman, der mit abstoßenden Bildern und sympathischen Antihelden überzeugen kann.
Titel: Scholomance – Tödliche Lektion (Band 1)
Autor: Naomi Novik
ISBN: 9783570166093
Fantasy Jugendbuch
Bewertung
Inhalt:
Eine Magierschule, in der Versagen den sicheren Tod bedeutet …
Scholomance ist eine Magierschule, wie es sie noch nie gegeben hat: keine Lehrer, keine Ferien, Freundschaft nur als Mittel zum Zweck und sehr ungleiche Überlebenschancen. Es gibt nur zwei Wege heraus aus der Schule – die Abschlussprüfung oder den Tod.
Galadriel, genannt El, ist bestens vorbereitet auf die Gefahren der Schule: Sie hat zwar niemanden, der ihr hilft, aber eine starke dunkle Gabe, mit der sie problemlos auf einen Schlag die Monster auslöschen könnte, die überall in der Schule lauern. Aber das würde auch ihre Mitschüler treffen. Anders als der unerträgliche Schulstar Orion, der ständig Leben rettet, tut El deshalb alles, um diese Gabe nicht zu nutzen – es sei denn, sie hat keine andere Wahl …
Meine Meinung:
Scholomance ist anders – anders als alle Bücher die ich bisher gelesen habe. In den Seiten steckt so viel Wut und Dunkelheit, Hass und vor allem Schleimigkeit, dass einem beim lesen der horrenden Szenen teilweise ganz anders wird. Auch der Schreibstil, der zu Beginn komplett auf wörtliche Rede verzichtet ist erst einmal gewöhnungsbedürftig und nichts für schwache Nerven oder Liebhaber von Schlagabtauschen. Man wird Stück für Stück in das Leben an der Scholomance eingeführt – auch wenn mir selbst nach Beenden des Buches der Sinn dieser Schule ehrlich gesagt entgangen ist. Warum sollte man sich an einem Ort einfinden der einen ziemlich sicher umbringen wird? Vielleicht erfahren wir darüber mehr in den Folgebänden!
Dennoch hat mir das Buch gut gefallen. Sehr gut sogar. Vielleicht weil es so anders war. Es war blutig, schleimig und kein bisschen freundlich. Man hat sich geekelt und die Charaktere verabscheut. Aber dennoch wollte man unbedingt wissen, wie es weitergeht. Das ist etwas, was nicht jeder Autor so gut hinbekommen hätte. Das Einzige was mich an dem Schreibstil irritiert hat war seine Andersartigkeit. Ich habe kurz danach “Uprooted” von der selben Autorin auf Englisch gelesen und zwischen den Texten lagen Welten. Ob das am Stil des Übersetzers gelegen hat? Deshalb lese ich Bücher oftmals lieber im Original. Vielleicht schaffe ich mir auch hierzu noch das englischsprachige Original an um einen Vergleich zu ziehen.
CHARAKTERE
Wenn man sagen würde man hätte in diesem Buch einen Lieblingscharakter von Anfang an, wäre das meiner Meinung nach irgendwie verlogen. Ich konnte mich zu Beginn in keinen von ihnen hineinversetzen und hatte auch absolut kein Verständnis für ihr Verhalten. But they grow on you. Nach und nach kommt man mit der narzisstischen Protagonistin und Orion mit dem Heldenkomplex immer besser zurecht und beginnt sie sogar zu mögen. Doch das kann man in den ersten 50 Seiten kaum glauben, das Verspreche ich euch. Denn El ist wütend. Auf so gut wie alles und jeden – aber besonders auf Orion, der ständig alle rettet, obwohl die Schüler sterben sollen. Vor allem die Dynamik der Charaktere miteinander und das zarte knüpfen von Freundschaften mir verhassten Menschen macht dieses Buch so besonders. Denn die Charaktere sind blutrünstig, unbändig und trotz allem irgendwie – gut.
RESUME
Mir hat Scholomance wirklich sehr gut gefallen. Auch wenn es sprachlich und inhaltlich für mich ein paar Schwächen hatte. Einige Fragen blieben von Anfang an offen und man konnte es nicht so gut in einem Rutsch weg lesen. Aber die Entwicklung der Charaktere, das Magiesystem und die Monster waren einzigartig. Ich bin gespannt was uns in den Folgebänden noch erwarten wird. Ich habe auf jeden Fall einen nicht ganz so heimlichen Favoriten: Orion.
(Das der Verlag mir “Scholomance” als Rezensionsexemplar zukommen ließ hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.)
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