Die Farbe der Rache wispert einen zurück in die Tintenwelt und spielt dort ungehemmt mit den eigenen Gefühlen herum, wie man es von Cornelia Funke kennt.
Titel: Die Farbe der Rache – Band 4
Autor: Cornelia Funke
Jugendbuch – Fantasy
Bewertung
Inhalt:
Fünf Jahre sind seit den Geschehnissen in „Tintentod“ vergangen. Fünf glückliche Jahre. Aber dann wird Eisenglanz gesichtet, der Glasmann von Orpheus, dem erbitterten, silberzüngigen Feind von Meggie, Mo und Staubfinger. Der Grund: Orpheus plant Rache an allen, die ihn zu Fall gebracht haben, doch vor allem an Staubfinger, und er nutzt einen furchtbaren Zauber. Sind Bilder mächtiger als Worte? Staubfinger zieht aus, die Antwort zu finden. Der Schwarze Prinz aber macht sich auf die Jagd nach Orpheus.
Meine Meinung:
Für mich sind nicht nur 5 Jahre seit den Geschehnissen der Tintenwelt vergangen, sondern 20 – und dennoch fühlt es sich so an, als wäre es gestern gewesen, als ich Meggie, Mortimer und Staubfinger das erste Mal getroffen habe. Die Geschichte hat keinen Funken seiner Magie verloren. Kaum schlug ich die ersten Seiten auf, fiel ich direkt wieder in die mittelalterliche Welt von Umbra hinein und versuchte mich an die Gesichter von alten Bekannten und neuen Freunden zu erinnern, die ich vor 20 Jahren verlassen habe.
Der Inhalt
Die Geschichte beginnt 5 Jahre nach den Geschehnissen von Tintentod. Alle sind glücklich und zufrieden mit ihrem neu gefundenen Leben. Liebende haben sich wiedergefunden und es wurden neue Freundschaften geschlossen, sowie alte wieder neu belebt. Es könnte so schön sein, wäre da nicht Orpheus, der sich geschworen hat Rache an Staubfinger und seinen Freunden zu nehmen und dafür auch schon einen ausgeklügelten Plan bereit hält. Dieser beinhaltet einen Mörder, eine Hexe und einen Glasmann – und junge unschuldige Mädchen, die für seine Machenschaften geopfert werden.
KLing ganz schön düster? Ist es auch! Due Farbe der Rache ist eines der traurigsten Bücher der Reihe und auch das hoffnungsloseste. Dennoch gibt man als Leser*in nie auf zu hoffen, dass am Ende doch noch alles gut werden kann. Ein wenig fühlte es sich auch an, wie nach Hause kommen und ich hatte direkt Lust die Hörspiele der anderen Bände noch einmal zu hören. Ich habe das Buch an zwei Abenden verschlungen und jede Sekunde davon geliebt.
Das Buch wirkt auf den ersten Blick recht dünn, doch davon darf man sich nicht täuschen lassen. Die Geschcihcte ist dennoch komplex, wunderschön geschrieben und bis zum Ende spannend und voller Überraschungen. Es ist wieder wunderschön illustriert und werde es auf jeden Fall in Ehren halten. Tintenherz war damals eines der ersten dicken Bücher die ich gelesen habe – und hat meine Liebe zum Lesen ebenso entfacht wie die Harry Potter Reihe. Heute noch einmal in diese Kindheitserinnerungen euntauchen zu dürfen hat mich mit einem warmen und zufriedenen Gefühl zurückgelassen.
Charaktere
Ich muss zugeben, dass es gut gewesen wäre vor dem Lesen von “Die Farbe der Rache” Noch einmal die Tintenwelt Trilogie zu lesen, da ich mich besonders an einige Charaktere aus dem 3. Band der Reihe nicht mehr wirklich erinnern konnte. Tintenherz habe ich sicherlich ein Dutzend mal gelesen und gehört, Tintentod hingegen nur ein einziges Mal, weshalb ich mich nicht mehr an alles zurückerinnern konnte. Natürlich habe ich mich an Meggie, Mortimer, Fenoglio, Farid und Rest erinnert, andere hingegen waren mir entfallen. Da Staubfinger jedoch immer mein liebster Charakter der Reihe gewesen ist, und vielleicht sogar mein erster Buch-Crush, habe ich mich gefreut, dass er noch einmal eine so besondere Rolle gespielt hat!
Resume
Mir hat die Geschichte unfassbar gut gefallen und ich habe mich direkt wieder in Cornelia Funkes Worten verloren – auch wenn ich zuerst skeptisch war. Nicht jedes Spinoff ist gelungen, nicht jede Fortsetzung notwendig. Doch diese hier hat kein bisschen Magie der ursprünglichen Geschichte verloren und mich direkt wieder in seinen Bann gezogen. Wenn ihr die Bücher in eurer Kindheit geliebt habt wird euch die Fortsetzung ebenfalls gefallen – vertraut mit <3
Das Einzige was ich etwas kritisch sehe ist die Altersbegrenzung des Buches. Für mich fühlte sich die Geschichte so an, als wäre sie eben genau für die Leser*innen von vor 20 Jahren geschrieben worden. Die Farbe der Rache fühlte sich sehr erwachsen und abgeklärt an. Mord und Vergewaltigung sind nicht nur Begriffe die gefallen sind und die gesamte Geschichte war sehr düster. Deshalb fände ich eine Altersbegrenzung ab 16 Jahren angemessen 🙂
(Das der Verlag mir ein Rezensionsexemplar zukommen ließ hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.)
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