Die Clans von Tokito: Eine unvergleichlich schöne und zugleich blutige Überraschung, die mit ihren 3 Erzählsträngen und den japanisch angehauchten Ideen vollends überzeugen kann.
Titel: Die Clans von Tokito – Stadt aus Blut und Schatten
Autor: Caroline Brinkmann
ISBN: 9783423763196
Fantasy Jugendbuch
Bewertung
Inhalt:
In der Megastadt Tokito herrscht das Gesetz der Clans. Nur wer für einen der sechs Clanfürsten arbeitet, hat die Chance zu überleben. Die rebellische Erin hat ihren Job beim Lotusclan verloren und ist nun schutzlos. Als sie auf der Straße verschleppt wird, lässt sie sich auf einen Deal mit einem Dämon ein, um ihr Leben zu retten. Der Dämon verleiht ihr übernatürliche Kraft, versucht aber auch, die Kontrolle über Erin zu erlangen. Als eine Mordserie Tokito erschüttert und Erins beste Freundin Ryanne verschwindet, setzt Erin alles daran, den Mörder zu finden. Aber ist es wirklich bloß ein Wahnsinniger, den sie jagt? Oder ist sie einer gefährlichen Verschwörung auf der Spur? Und was für ein Spiel bei all dem spielt ihr Dämon?
Meine Meinung:
Für mich waren Die Clans von Tokito ein absolutes Lese-Highlights des Jahres. Zum einen weil der Inhalt durchaus mit dem unglaublich schönen Cover mithalten konnte. Zum anderen aber auch weil in dieser Geschichte Fantasy und Science Fiction Elemente so kunstvoll miteinander verwoben wurden, dass ich es eben nicht ganz dem Fantasy Genre zuordnen würde. Science Fiction fragt ihr? Ja ich fand das Setting von Tokito mit den vielen Leuchttafeln und Methanwalen hatte irgendwie auch etwas Science Fiction mäßiges an sich. Aber es fühlte trotzdem so an als würde man durch die Straßen des altehrwürdigen Tokio wandeln. Klingt ziemlich verrückt? Ist es auch! Und genau deshalb hat mich die Geschichte so aus den Socken gehauen.
Hier können nicht nur das Wordlbuilding und die komplexen Charaktere überzeugen, sondern das Zusammenspiel der beiden in völligem Einklang. Die Welt wirkt düster und dennoch farbenfroh und wild. Die Charaktere hingegen sind grau – man weiß nie genau wer von ihnen nun wirklich gut ist – oder die anderen verraten könnte. Besonders unsere Antiheldin Erin habe ich schnell ins Herz geschlossen. Ihr, ich nenne es mal “Dasein” hat mich ein wenig an die Shinigami des Manga “Death Note” erinnert – weshalb es mir vermutlich auch so gut gefallen hat. Keine Szene wird beschönigt und es geht wirklich gewalttätig und blutig daher – sowas liebe ich sehr! Auch die Backgroundstory konnte mich ziemlich schnell v
CHARAKTERE
Ryanne ist ein spannender Charakter, den man grade zu Anfang nicht wirklich einschätzen kann. Sie ist eng mit Mikko und Erin befreundet, und dennoch wendet sie sich bei Problemen nicht an sie. Das hat mich dann zwischenzeitlich doch ein wenig gewundert muss ich sagen. Dennoch ist sie ebenso stark und schlau wie die anderen Charaktere und spielt im Gesamtgeschehen auch eine tragende Rolle, weshalb ihre Sichtweise kaum wegzudenken ist. Ihr Job erinnert an den der Geishas in Japan, wenn auch etwas spionagehaltiger.
Erin und ihr Partner Mikko sind einfach zu süß. Während sie die wilde, rücksichtslose Protagonistin ist, die sich mit einem Dämon einlässt und vor nichts zurückschreckt, entspricht ihr Freund so gar nicht den Klischees. Er ist sanft, klug und würde alles für Erin tun. Doch sie eben auch für ihn. Inklusive Mord und dem Verkauf der eigenen Seele. Ihre Beziehung war so erfrischend anders als in anderen Büchern und hat Erins Ruf als Antiheldin mehr als gut getan! Selten bekommen wir so einen sanften männlichen Main Charakter – auch wenn ich sagen muss, dass ich es zwischenzeitlich auch zwischen Kiran und Erin habe Funken sehen. Aber eben auch zwischen Kiran und Ryanne.
Kiran – dieser schlimme schlimme Junge, der eigentlich zu den Guten gehört, aber dann ziemlich unverhofft in eine Situation gerät, in der er alle die er liebt in Gefahr bringt. Bei Kirans Beschreibung musste ich direkt an den “Avatar” denken, eine weitere Geschichte die ich sehr liebe. Ob die Autorin dort hat inspirieren lassen? Das Spiritwalking und Kirans gesamter Charakter hat mir bis auf Erins am Besten gefallen. Er war sehr komplex gestaltet, hatte aber dennoch einen klaren ethischen Kompass, dem er gefolgt ist. Er ist einfach von Anfang an so ein richtiger Herzens-Charakter, bei dem man einfach nur möchte, das es ihm gut geht.
RESUME
Die Clans von Tokito ist ein unglaublich fesselndes und aufregendes Buch, dass man wenn man es einmal begonnen hat, nicht mehr aus der Hand legen kann. In jedem Kapitel passiert etwas Neues, was man sich nicht zu glauben traut und man fliegt nur so durch die Seiten. Ausnahmsweise haben mich die vielen Sichtweisen Wechsel auch nicht gestört. Stattdessen habe ich immer nur gedacht “das darf doch jetzt nicht wahr sein” oder “ich hoffe das nicht passiert, was ich denke, was passieren wird”.
(Das der Verlag mir “Die Clans von Tokito” als Rezensionsexemplar zukommen ließ hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.)
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