(bezahlter Beitrag über Mobbing für meine Bold-Patenschaft zu dem Buch “Für uns macht das Universum Überstunden” des Bold Verlag)
Mobbing – so ein kleines unscheinbares Wort, mit solch verheerenden Auswirkungen.
Ich denke viele von uns haben dieses kleine Wort “Mobbing” schon am eigenen Leib erfahren. Haben gespürt was es bedeutet, nirgends dazuzugehören. Nie etwas richtig machen zu können. Die falsche Kleidung, die falschen Hobbys die falsche Figur zu haben. Einfach nicht “richtig” zu erscheinen. Und sobald man in diese Abwärtsspirale hinein geraten ist, schafft man es oftmals selbst nicht mehr heraus.
Ich wurde gemobbt.
Ich wurde gemobbt seitdem ich in die weiterführende Schule gekommen bin. Jahrelang habe ich verzweifelt versucht Freunde zu finden. Habe versucht sie mir mit Süßigkeiten zu erkaufen und war einfach nur nett und freundlich, habe mich über jedes nette Wort gefreut – und dennoch war es nie genug – noch heute tue ich mich aus diesem Grund mit Komplimenten schwer, da mir damals oft Komplimente von den Mobben gemacht wurden die Sekunden später mit Worten wie “Denkst du echt deine hässliche Klamotten machen dich hübscher du Brillenschlange” negiert wurden.
So hinterfrage ich noch heute oft, ob die Worte die jemand an mich richtet, der Wahrheit entsprechen. Oder ob derjenige meine Unfähigkeit Sarkasmus und Lügen zu erkennen ausnutzt, um sich über mich lustig zu machen.
Mobbing kann überall auftauchen.
Auf der Arbeit, im Freundeskreis, in der Schule und sogar im privaten Umfeld wie der Familie. Doch was bedeutet Mobbing eigentlich genau? Und warum kann es so verheerende Folgen haben?
Was ist Mobbing?
Physisches Mobbing: Das Ausmaß kann hier variieren, vom leichten Zwicken oder Schubsen bis hin zum Verprügeln. Auch die Beschädigung des Eigentums der gemobbten Person gehört dazu.
Verbales Mobbing: Es reicht von kleinen regelmäßigen Sticheleien über Beschimpfungen, Einschüchterungen, Diskriminierung, zum Beispiel durch abfällige Bemerkungen zur ethnischen Herkunft oder dem Aussehen, bis hin zum verbalen Missbrauch. Meist fängt das verbale Mobbing harmlos mit einer Bemerkung an, kann schnell zu ständiger Kritik werden und im weiteren Verlauf eskalieren.
Soziales Mobbing: Diese Art des Gemobbtwerdens ist schwerer zu erkennen, da sie hinter dem Rücken des Betroffenen ausgeführt werden kann. Ihr Ziel ist es, dem sozialen Ansehen des Opfers zu schaden.
Cyber-Mobbing: Hierzu gehören offene und verdeckte Arten des Mobbing, bei denen digitale Technik, Smartphones, Computer, Soziale Netzwerke und andere Online-Plattformen genutzt werden, um dem Opfer zu schaden.
Welche Phasen gibt es beim Mobbing?
Phase 1 – negative Konfliktbearbeitung: Ungelöste Konflikte können Auslöser für den Mobber sein. In dieser Phase kommt es zu einzelnen sporadischen Angriffen und Gehässigkeiten.
Phase 2 – Mobbing etabliert sich: Die Angriffe werden mehr und regelmäßiger, die Rollen von Mobber und Gemobbtem werden klarer. Die psychische Verfassung des Mobbing-Opfers verschlechtert sich.
Phase 3 – Rechts- und Machtübergriffe: Die Ausgrenzung des Opfers nimmt weiter zu, niemand mag mehr mit ihm zusammenarbeiten. Der Betroffene hat psychosomatische Beschwerden. Der Konflikt ist unübersehbar und beeinflusst das Leben des Opfers massiv.
Phase 4 – Phase des Ausschlusses: Am Arbeitsplatz scheidet der Betroffene aus dem Unternehmen aus.
Was sind die Folgen von Mobbing?
Mobbing kann für die Betroffenen über Jahre hinweg Folgen haben – psychisch und physisch. Durch die andauernden Attacken wird das Selbstwertgefühl geschwächt. Betroffene leiden oft an Depressionen und ziehen sich von anderen zurück, meiden soziale Beziehungen.
Bei Mobbing am Arbeitsplatz müssen die Betroffenen oft über einen längeren Zeitraum hinweg krank geschrieben werden. Grund dafür können Schlafstörungen, Schmerzen oder Magenprobleme sein. Bei Kindern und Jugendlichen geht oft die Leistung in der Schule zurück. Im schlimmsten Fall kann das Mobben bei den Betroffenen zu Selbstmordgedanken führen.
Was ist die beste Vorgehensweise bei Mobbing?
Wenn ihr selbst gerade von dieser Thematik betroffen seid, möchte ich für das im Folgenden vorgestellte Buch eine Triggerwarnung anmerken. Außerdem liste ich einige Stellen auf, bei denen ihr euch Hilfe suchen könnt, wenn ihr im Umfeld keine Vertrauensperson habt oder euch nicht mehr zu helfen wisst!
- Bewusst machen, dass die Attacken nicht an der eigenen Person liegen. Mobber sind oft selbst unglücklich und lassen das an ihrem Opfer aus. Das heißt nicht, dass das Opfer die Attacken verdient hat. Allerdings zeigt die Forschung, dass passive Menschen schneller gemobbt werden. Lassen Sie sich also nicht vom Angreifer unterkriegen.
- Hilfe im Umfeld suchen und in Anspruch nehmen. Oft zögern gemobbte Personen zu lange, bis sie sich jemandem anvertrauen. Dabei ist es wichtig, die Probleme nicht allein durchstehen zu müssen. Betroffene Arbeitnehmer können einen Vorgesetzten, ihren Arbeitgeber oder andere Kollegen im Vier-Augen-Gespräch zu Rate ziehen. Schüler wiederum sollten mit ihren Eltern oder einem Lehrer über ihre Probleme reden. Je früher, desto besser. Die Forschung zeigt, dass Mobbing sich am besten im Keim ersticken lässt.
- Akteure im Umfeld zum Handeln auffordern. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, Mobbing im Betrieb zu unterbinden. Auch in der Schule können die Lehrkräfte tätig werden, um etwas gegen die Attacken zu unternehmen.
- Mobbing-Tagebuch führen. Auch, wenn man sich nicht noch einmal mit den Schikanen auseinandersetzen will, ist es empfehlenswert, sich einzelne Attacken zu notieren. Wer online gemobbt wird, sollte Beweise sichern, zum Beispiel durch Screenshots.
- Psychologische Hilfe suchen. Andauernde Schikanen nehmen die Psyche mit. Wer von ihnen betroffen ist, sollte darüber nachdenken, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch online lassen sich Selbsthilfegruppen und Vereine finden, deren Ziel es ist, Opfern von Mobbing zu helfen.
- Rechtliche Schritte erwägen. Sind die Attacken nicht aufzuhalten oder in ihrer Intensität sehr stark, ist es gut möglich, dass der Mobber rechtlich belangt werden kann.
- Eine Anzeige kann zum Beispiel wegen Nötigung, Beleidigung, Verleumdung oder auch Körperverletzung erfolgen.
(Quelle: https://rp-online.de/leben/gesundheit/psychologie/mobbing/was-ist-mobbing_aid-47505851)
Wieviele Menschen sind denn nun von Mobbing betroffen?
“Studien lassen vermuten, dass der Anteil an Kindern, die gemobbt werden, noch wesentlich höher ist. Eine davon ist die Studie der Bertelsmann-Stiftung zu Bedarfen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland „Children’s Worlds +“. Sie konzentriert sich zwar nicht allein auf Mobbing, sondern auch andere Formen von Gewalt. Die Zahlen sind jedoch erschreckend und zeigen, dass Mobbing nicht nur bei Jugendlichen, sondern auch bei jüngeren Kindern ein Problem ist. In der Studie gaben knapp 30 Prozent der Grundschüler an, dass sie im vergangenen Monat gehauen, gehänselt und auch ausgegrenzt wurden. An Haupt-, Real-, Gesamt- und Sekundarschulen beschrieben etwa 20 Prozent der Schüler, im letzten Monat alle drei Übergriffsformen erlebt zu haben. An den Gymnasien waren es 10 Prozent. Weitere Studien zeigen, dass die Angst, zum Opfer von Mobbing zu werden, bei Kindern und Jugendlichen steigt.”
(https://rp-online.de/leben/gesundheit/psychologie/mobbing/mobbing-in-der-schule-wenn-das-kind-zum-opfer-wird_aid-47504067)
Für manche Opfer kann es helfen, die Schule oder den Arbeitsplatz zu wechseln, oder sich einen eigenen Freundeskreis zu suchen. Allerdings ist das nicht für alle die richtige Lösung. Oder aber das Mobbing ist schon so weit fortgeschritten, dass es tiefgreifende psychische Probleme beim Opfer hervorgerufen hat. Falls dies der Fall ist, sollte man sich dringend Hilfe suchen. Wenn man keine Vertrauensperson im Freundes- oder Familienkreis hat, gibt es auch staatliche Hilfen und anonyme Telefonnummern. Beides habe ich euch weiter unten verlinkt!
“Für uns macht das Universum Überstunden”
Auf dieses Thema bin ich erneut aufmerksam geworden, als ich mein Bold-Patenbuch “Für uns macht das Universum Überstunden” zur Probe las. Und obwohl ich selbst nicht am Asperger-Syndrom leide, fühlte ich mich schnell und heftig an meine eigene Schulzeit erinnert, die alles andere als leicht war. Mir ging es ähnlich wie Flynn. Meine Freundlichkeit wurde ausgenutzt und oft ins Gegenteil gekehrt. Man wurde verarscht, beleidigt und in schlimmen Fällen nicht nur verbal, sondern auch körperlich angegangen.
Während des Lesens dieses Buches ist mir klar geworden, wie schlimm es für jemanden mit dieser Krankheit sein muss. Vor allem wenn er nicht einmal verstehen kann, warum er nun so behandelt wird. Der nicht nachvollziehen kann, dass er dieses Verhalten nicht verdient hat und keine Schuld trägt. Jemand der Sarkasmus nicht als solchen deuten kann und alles für bare Münze nimmt.
Und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte beim Lesen keine Tränen um Flynn geweint. Doch ich habe mich gefragt, ob den Tätern klar ist, in diesem Fall Elli, welche Auswirkungen Mobbing speziell bei Menschen hat, die an Autismus erkrankt sind.
Warum aber ist Mobbing für Kinder und Jugendliche mit Autismus noch schlimmer, als ohnehin schon?
Hierzu habe ich im Folgenden den Blog eines Autisten zur Rate gezogen, der ziemlich eingehend erklärt, warum gemobbt zu werden bei Jugendlichen mit Autismus noch wahrscheinlicher ist!
Warum Autisten wahrscheinlicher gemobbt werden.
Autisten neigen dazu in einer Gruppe aufzufallen
Einer der fundamentalen Grundsätze von Autismus ist, wenn Du es hast, dann bist Du nicht wie die anderen um Dich herum. Das muss nichts Schlechtes sein, und Du musst nicht einmal komplett verschieden von den anderen sein, aber Tatsache ist, dass die meisten Mobber sich jemanden herauspicken, der zumindest etwas verschieden ist. Das kann jemand sein, der dicker oder dünner ist, oder größer oder kleiner als der Durchschnitt. Wenn jemand Autismus hat, könnten sie im Vergleich zu den anderen unterschiedlich kommunizieren oder ein anderes Verhalten zeigen. Es könnte etwas so Einfaches sein, wie sich in einer speziellen Art zu kleiden, beispielsweise trug jemand, den ich kannte, jeden Tag die gleiche Klamotten. Oder es könnte sein, sich in zwanglosen Situation sachlich auszudrücken. Der Umstand, dass jemand nach einem Opfer Ausschau hält, bedeutet, dass sogar der kleinste Unterschied eine Person mit Autismus geeignet für Mobbing erscheinen lässt.
Autisten haben möglicherweise nicht so einen großen Freundeskreis, der sich für sie einsetzt wie bei anderen
Ich möchte klarstellen, dass dieser Punkt nicht jeden betrifft – Ich zeige nur auf, was mir viele gemobbte Autisten berichteten – es wird nicht auf jeden zutreffen. Aber einige Autisten berichten, weil sie Schwierigkeiten hatten, Freundschaften in der Schule oder am Arbeitsplatz zu schließen, wurden sie innerhalb Tagen ihrer Ankunft herausgegriffen als Person, die noch keine Freundschaften geschlossen hat; Deshalb, wenn der Mobber nach einem Opfer sucht, wird er nicht nach einer Gruppe Ausschau halten, sondern nach einem einzelnen Individuum. Das ist der Beginn eines Teufelskreises. Weil sie nicht rasch genug Freundschaften schließen konnten, werden sie als freundschaftslose Person bekannt, die gemobbt wird – und wer möchte Freundschaften mit dieser Person? Offensichtlich keiner, was bedeutet, dass sie sogar wahrscheinlicher weiter gemobbt werden.
Natürlich sollten die Leute in der Lage sein, sich auf eine bestimmte Situation einzustellen, und Freundschaften in ihrer Geschwindigkeit und auf ihre Weise zu schließen, doch unglücklicherweise scheinen viele Schulen und Arbeitsplätze soziale Strukturen beinahe wie Gefängnisse aufzuweisen. Wenn Du in einer Gruppe bist, hast Du viel eher Leute, die auf Dich achtgeben, während man auf sich alleine gestellt viel leichter zum Mobbingopfer wird. Es sollte außerdem betont werden, dass auch Leute mit guten Freunden gemobbt werden können, aber die Mehrheit der Mobber schaut nach dem leichtestmöglichen Ziel.
Viele Autisten sind nicht fähig, Körpersprache oder soziale Signale zu lesen, deshalb kann es schwer für sie sein, die Absichten der anderen zu erkennen
Das macht sich offensichtlich viel anfälliger dafür, wenn jemand mit ihnen etwas vorhat – vielleicht sie zu einem abgeschiedeneren Ort zu locken, sodass sie zusammengeschlagen werden können, oder sie so zu manipulieren, dass sie etwas peinliches oder illegales tun. Die Person, die das tut, könnte es nicht einmal besonders intelligent oder gut anstellen, die Absichten zu verschleiern, und es kann für jeden im Raum klar sein – aber es geht komplett an dem Autisten vorbei, dadurch werden sie automatisch ein viel einladenderes Ziel für jeden, der beabsichtigt zu mobben.
Autisten unterschätzen möglicherweise die Ernsthaftigkeit dessen, was eine andere Person gerade plant. Es ist außerdem möglich, dass sie dahingehend manipuliert werden, den Mobber als ihren Freund zu betrachten. Die Signale, dass etwas nicht in Ordnung ist, wenn sie in eine bestimmte Situation gelockt werden (bestimmte Blicke, Gelächter oder Bemerkungen) werden vollständig übersehen. Das ermöglicht Mobbern, autistische Menschen in einer Weise zu manipulieren, wie sie es nicht mit neurotypischen Menschen machen könnten.
Autisten tendieren zudem dazu, Gesagtes wörtlich zu nehmen
Das schließt an den obigen Punkt an, dass sie leichter zu manipulieren sind. Aber es verleiht den Worten der Mobber auch zusätzlichen Druck, der in zwei Arten daherkommt: Wenn jemand sagt „Ich werde Dich umbringen“, nehmen die meisten Menschen an, dass damit gemeint ist zusammengeschlagen zu werden. Das alleine ist schon nicht erfreulich, aber der Autist nimmt das ernst, was Leute zu ihm sagen, und sie gehen am nächsten Tag in die Schule im Glauben, jemand beabsichtige sie umzubringen, dann muss der Tribut, den jemand physisch und physisch zahlen muss, extrem sein. Den Druck zu haben, jeder einzelnen Bedrohung zu glauben, die eine Gruppe von Mobbern ausspricht, würde einen unbeschreiblichen Stress für ein Individuum bedeuten.
Die Familie und ihr Leben wäre täglich bedroht. Das könnte die Schwierigkeit hinzufügen, dass der Gemobbte niemandem davon erzählt. Es würde die Erfahrung außerdem noch schrecklicher für das autistische Individuum machen. Die andere Art, dass Gesagtes wörtlich zu nehmen Probleme bereiten kann, ist Online-Mobbing. Bedrohungen und verbaler Missbrauch sind leider Alltag bei den Erfahrungen im Netz. Aber die meisten Menschen wissen, dass dies die Person am anderen Ende zum eigenen Vergnügen tut, und empfinden es nicht so, wenn sie anderen Leuten Botschaften zukommen lassen. Wäre der Mobber nicht zufällig auf diesen besonderen Autisten gestoßen, hätte er seine Nachrichten an jemand anders gesandt.
Ich versuche damit nicht zu sagen, dass es dies leichter für das Opfer macht – stellt Euch vor, wenn man jeder zufälligen Beleidigung glaubt, die von jemand online aufgeworfen wird und mit ernsthaft gemeintem Hass an Dich persönlich gesendet wurde, dann ist es kein Wunder, dass manche Leute beginnen, diesen Beleidigungen und Bedrohungen zu glauben, und sich wertlos und verängstigt fühlen.
Weil autistische Menschen damit kämpfen zu verstehen, wie sie sozial dazugehören, können sie alles dafür tun, was sie für notwendig empfinden, um sich den Gleichaltrigen anzupassen.
Leider macht sie das unglaublich anfällig für jene, die sie einfach ärgern wollen. Ihrer Meinung nach sind sie Teil der Gruppe und haben alle Spaß zusammen, aber in Wirklichkeit sind sie bloß die Zielscheibe der Witze. Das geschieht offensichtlich nicht bei Freundschaften, aber passiert manchmal mit einem Mobber oder eine Gruppe von Mobbern.
Weil der Wunsch dazuzugehören so groß sein kann, weiß der Autist mitunter, dass das, was zu tun von ihnen verlangt wird, falsch oder beschämend sein kann, aber tut es trotzdem lieber als weiterhin ignoriert zu werden. Das kann leider mit jedem sozial Ausgestoßenen passieren, ob sie nun autistisch sind oder nicht. Zudem ist es möglich, dass die autistische Person nicht weiß, dass sie etwas falsches oder ungesetzliches tut, und dass sie nicht versuchen, dazu gehören, weil sie Freundschaften schließen wollen, sondern um das Mobbing zu beenden.
Autisten zeigen oft die gewünschte Reaktion auf Mobbing
Nun mögen es Mobber zu verletzen und Leute zu manipulieren – das bedeutet nicht, dass sie ihr ganzes Leben schlechte Menschen sein werden, aber in dem Moment fügen sie einem anderen Menschen körperliche und seelische Schmerzen zu – manche tun das, weil sie die Macht genießen, die ihnen über jemand anders gegeben wird, aber die meisten tun es, um zu sehen, welche Reaktion sie vom anderen erhalten. Jemand mit Autismus kann offensichtlich bis zum Zusammenbruch (Meltdown) provoziert werden – was nahezu die beste Reaktion ist, die ein Mobber erhalten kann.
Sie können eine Person subtil veräppeln, was zu einem Ausbruch bei der autistischen Person führen wird, und ihn selbst als den Bösewicht hinstellt. Viele Mobber bzw. ehemalige Mobber begründeten die Verletzung von Leuten, um eine Reaktion zu erzwingen, damit, dass sie gelangweilt waren. Diesem sollte man aber nicht zu viel Bedeutung beimessen, denn in der heutigen Gesellschaft gibt es wirklich keinen Grund, gelangweilt zu sein – Internet und Mobiltelefone geben uns alles, was wir wollen, mit unseren Fingerspitzen, und trotzdem benutzen dies manche Menschen, um zu mobben. Menschen, die sich damit beschäftigen, solche Reaktionen zu erzwingen, tun das zu ihrem eigenen Vergnügen, und leider zeigen autistische Menschen oft die willkommensten Reaktionen.
Autistische Menschen können damit ringen, um Hilfe bei einem Problem zu bitten, weil ihre kommunikativen Fähigkeiten nicht ausreichen
Vielleicht können sie physisch nicht darum bitten oder etwas darüber sagen, weil sie unfähig zum Sprechen sind? Vielleicht sind sie zu verschreckt und verängstigt, um einen Versuch zu wagen, dem Lehrer, Kollegen oder Elternteil mitzuteilen, was bei ihnen abgeht? Vielleicht glauben sie den Drohungen der Mobber und halten aus diesem Grund still? Was auch immer der Grund ist, autistische Menschen können sich manchmal in Stille leidend wiederfinden, und das zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens. Die Leute sagen, rede mit einem Lehrer oder Elternteil, als ob das alles löst – das ist ok, aber wenn Du nicht weißt, wie Du es jemand sagen sollst, wenn Du kein Vertrauen darin hast, Dich jemandem anzunähern, wenn der Gedanke, zu jemandem zu gehen und ein Gespräch zu beginnen beinahe so verschreckend ist wie gemobbt zu werden, was sollst Du dann tun?
Ich biete hier keine Lösungen an, aber vielleicht ist es besser, wenn die Eltern und Lehrer selbst die Probleme erkennen, und darauf achtgeben? Es ist wirklich wichtig, dass jemand weiteres eingeweiht wird, was los ist, und die Person unterstützt, die gemobbt wird.
Über diesen Link gelangt ihr zu einer Seite, auf der deutschlandweit Hilfestellen zum Thema Mobbing aufgelistet sind, an die ihr euch wenden könnt, wenn ihr Hilfe braucht.
Wenn ihr irgend eine Form der Gewalt oder des Mobbings erfahrt, könnt ihr auch anonym bei folgender Nummer anrufen und euch wird geholfen.
Oft gibt es auch anonyme Hilfschats, in denen man schnell und anonym Hilfe suche kann. Zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Rufnummer des Hilfetelefons (Nummer gegen Kummer):
08000 116 016 (Hilfetelefon.de)
Außerdem habe ich noch diese App gefunden, die Jugendlichen helfen soll mit Cybermobbing richtig umzugehen und sich zu schützen. Sie ist natürlich kostenlos.
Diesen Blogpost zu schreiben ist mir sehr schwer gefallen – auch wenn das Thema mir sehr am Herzen liegt. Denn wer einmal gemobbt wurde, wird diese Unsicherheiten wohl niemals wieder komplett ablegen können. Aber ich hoffe, dass ich damit vielleicht (jungen) Menschen zeigen kann, dass sie nicht allein sind.
Euch trifft keine Schuld! Niemals ! Und ihr seid nicht allein.
Ich würde mich unglaublich freuen, wenn ihr ein Feedback da lasst, ob euch dieser Beitrag gefallen hat – oder mir berichtet ob das Buch “Für uns macht das Universum Überstunden” auf eure Wunschliste gewandert ist 🙂
eure
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