Die Unsterblichen ist eine Lebensgeschichte die zum Nachdenken und Philosophieren über das Leben und den Tod einlädt.
Titel: Die Unsterblichen – The Immortalists
Autor: Chloe Benjamin
ISBN: 9783499005763
Roman
Bewertung
Inhalt:
Sommer 1969:
Wie ein Lauffeuer spricht sich in der New Yorker Lower East Side herum, dass eine Wahrsagerin im Viertel eingetroffen ist, die jedem Menschen den Tag seines Todes vorhersagen kann. Neugierig machen sich die vier Geschwister Gold auf den Weg. Nichtsahnend, dass dieses Wissen für jeden von ihnen auf unterschiedliche Weise zum Verhängnis wird. Simon, den Jüngsten, zieht es Anfang der 1980-er Jahre nach San Francisco, wo er nach Liebe sucht und alle Vorsicht über Bord wirft. Klara, verwundbar und träumerisch, wird als Zauberkünstlerin zur Grenzgängerin zwischen Realität und Illusion. Daniel findet nach 9/11 Sicherheit als Arzt bei der Army. Varya wiederum widmet sich der Altersforschung und lotet die Grenzen des Lebens aus. Doch um welchen Preis?
Meine Meinung:
Ich hatte dieses Buch auf dem englischen Markt schon eine ganze Weile beobachtet und wollte es unbedingt lesen. “Die Unsterblichen” klang so vielversprechend und spannend und man wusste nicht Recht, was einen erwarten würde. Ich muss sagen, das Buch war anders, als ich es erwartet hatte. Man wird durch viele Jahre des Lebens der Geschwister mitgenommen und erfährt hautnah, wie das scheinbare Wissen über den eigenen Todestag Entscheidungen beeinflussen kann. Dabei kommen viele philosophische Fragen auf, ohne dass diese die gesamte Handlung überdecken. Sie regen eher nebenbei das Nachdenken über den eigenen Tod und das eigene Leben an. Die Charaktere waren teilweise liebenswert, teilweise eher unsympathisch, aber immer sehr authentisch.
Simon
Simon war möglicherweise einer meiner liebsten Charaktere aus dem Buch. Vielleicht weil es sein Leben in den vollen gelebt hat und es genossen hat, etwas was mir selbst sehr schwer fällt. Ich könnte mich persönlich wohl am Besten mit Varya identifizieren – aber ich wünschte ich wäre mehr wie Simon. Grad zu dieser Zeit war es unglaublich mutig und selbstbestimmt was er getan hat und ich mochte ihn dafür sehr.
Klara
Klara war ein schwieriger Charakter, den ich nicht immer wirklich mochte. ich konnte viele ihrer Handlungen nicht verstehen und auch ihr Tod hat wenig Sinn für mich gemacht. Dennoch war sie ebenso ein Lebemensch wie Simon und hat immer an sich selbst geglaubt. Grade deshalb mochte ich Raj und ihre gemeinsame Tochter sehr und ihre Geschichte hat mir fast am meisten Freude bereitet und Hoffnung geschenkt.
Daniel
Diesen Charakter, seine Wut und seine Selbstbezogenheit konnte ich wohl am wenigsten verstehen und vor allem auch am wenigsten eine Bindung zu ihm aufbauen. Er hat sich schon während ihrer Kindheit wie ein Vater für seine Geschwister aufgeführt, ohne ihnen jemals wirklich zuzuhören oder zu helfen. Ich muss sagen ihn und seine Handlungsweise konnte ich einfach nicht leiden. Zudem war sein Todmehr. als unnütz.
Varya
Varya ist mir wohl am Ähnlichsten. Mit ihren Ängsten und Zwängen (die ich mir natürlich nie eingestehen würde) hat sie ziemlich deutlich gemacht, wie man Leben kann ohne je gelebt zu haben. Wie man lange Leben kann, ohne je etwas erlebt zu haben.
RESUME
Mir hat die Geschichte gut gefallen – wobei ich glaube, dass einen am Ende weniger die Charaktere oder die Geschichte selbstgeschäftigen, sondern die Fragen, die darin versteckt sind. Philosophische Fragen. Ethische Fragen. Wieviel Wert hat ein kurzes Leben in dem man viel erlebt hat? Wievielt ein langes, in dem man nichts erlebt hat? Ist unser Tod vorher bestimmt oder können wir ihn selbst bestimmen? Würde das Wissen über unseren eigenen Todestag dazu führen, das wir unser Leben genau so führen, dass wir an dem Tag bereit sind zu sterben. Oder würde das Wissen darüber genau dazu führen, dass wir uns ganzes Leben danach ausrichten.
(Das der Verlag mir “Die Unsterblichen” als Rezensionsexemplar zukommen ließ hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.)
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