Bye Bye Toxic Leader – ein wunderbar aufschlussreicher Ratgeber für alle Berufsanfänger oder Menschen die sich in ihrem Job gerade nicht wohl fühlen.
Titel: Bye Bye Toxic Leader – Was, wenn der Traumjob zum Albtraum wird?
Autor: Joanne Glinka
Sachbuch
Bewertung
Inhalt:
Was tun, wenn die Führungskraft einen ständig kritisiert, die Aufgaben schier unlösbar sind und der Job wortwörtlich Bauchschmerzen bereitet? Joi Bella hat genau das erlebt und sich selbst aus einem toxischen Arbeitsumfeld befreit. Hier analysiert sie, welche Machtstrukturen, Kommunikationsfallen und psychologische Mechanismen dazu führen, dass Arbeit unglücklich macht. Ein empowernder Guide mit vielen Tipps, Checklisten und Impulsen für alle, die sich in ihrem Job wieder wohlfühlen wollen.
Meine Meinung:
Die meisten von uns, die schon ein Weilchen am Arbeitsleben teilnehmen hat ihn/sie leider schon: eine toxische Führungskraft. Ich arbeite seitdem ich 15 bin und wünschte mir, diese Themen hätten schon viel früher mehr Aufmerksamkeit bekommen. Unsere Eltern kommen noch aus einer Generation, in der jeder hart arbeiten musste. So sind sie aufgewachsen und so haben sie meine Generation erzogen. Nicht umsonst sind wir bekannt für unsere Hustle Culture. Doch was bedeutet das überhaupt – und was hat @joibella damit zu tun?
Ich folge @joibella schon ein ganzes Weilchen auf Instagram, weil sie Content zum Thema Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz macht. Das macht sie manchmal lustig, manchmal ernst aber immer sehr empowernd. Und das obwohl sie selbst noch so jung ist. Doch grade junge Arbeitskräfte, frisch aus dem Studium, sind teilweise Freiwild auf dem Arbeitsmarkt. Sie wollen unbedingt arbeiten und sie sind bereit immer 150% zu geben, um bei einem Arbeitgeber positiv aufzufallen. Schließlich muss man sich auf dem harten Arbeitsmarkt beweisen. Been there, done that.
Meine Erfahrung:
Mein erster “richtiger” Job war in einem Messebauunternehmen, wo ich weder das gearbeitet habe, was ich studiert hatte, noch besonders freundlich aufgenommen wurde. Der Chef schrie jeden Morgen einmal die ganze Arbeitnehmerschaft an und meine Kollegin kommentierte täglich meine Kalorienzufuhr während der Mittagspause. Kurz gesagt: Es war ein Albtraum und ich hätte so einen Ratgeber wie diesen hier gut gebrauchen können. Damals dachte ich, ich würde nie wieder einen Job finden. Und dennoch habe ich nach nur 6 Monaten gekündigt, weil ich wirklich jeden Tag weinend in meinem Auto saß.
Niemand sollte härter im Nehmen werden, nur um seinen Job ausüben zu können. Arbeitgeber sollten uns aufbauen, unsere Stärken nutzen lernen und dafür sorgen das wir herausragend in unserem Job werden -> denn nur dann sind wir ihnen und uns selbst von Nutzen. Zumindest im Arbeitskontext gedacht. Wenn die mentale Gesundheit deiner Mitarbeiter den Bach heruntergeht wird es deine Firma schon bald auch tun. Das hatten zu dem Zeitpunkt aber nur wenige Firmen verstanden.
Der Inhalt
Jetzt aber zum Inhalt von “bye bye Toni Leader”. Joanne nimmt uns auf eine kleine Erinnerungsreise mit: wie hat das mit ihr und dem Job eigentlich begonnen – und warum ist sie heute Influencerin? Dabei schreibt sie wie sie in ihren Videos spricht, was unheimlich erfrischend ist. Sie erklärt Fachbegriffe – oder in meinem Fall vermutlich einfach die aktuelle Jugendsprache 😀 Es gibt kleine Listen und Erklärungskästchen, Fragen und Diagramme und alles ist wunderbar verständlich und optisch ansprechend aufgebaut. Es ist keine reine Autobiographie, sondern eher eine Mischung daraus und einem Ratgeber/Sachbuch. Die Gestaltung hat mich sehr angesprochen und der Inhalt ist glaube ich absolut perfekt für junge Menschen, die ihren ersten Job noch vor sich haben. Kurz und prägnant werden hier Themenbereiche erklärt und auch Lösungsansätze mitgegeben, die Mut machen und den/die Leser*in empowern!
Kritikpunkte
Für mich hätte das Buch gerne noch etwas allgemeingültiger und differenzierter zugleich sein dürfen. Ich fand es spannend von Joannes Job zu erfahren und auch einige Themen noch einmal genauer erklärt zu bekommen. Als jemand der schon seit 15 Jahren Arbeitnehmerin ist hätte ich mir aber gerne noch etwas mehr zum Thema Mental Health am Arbeitsplatz und auch Strategien zur Bewältigung solcher Situationen gewünscht. Für mich müssen Sachbücher nicht immer dünn und leicht verdaulich sein, nur weil sie von einer Content Creatorin kommen. Aber ich nehme an, dass Joanne eben auch nur ein Buch über Themen schreiben kann, mit denen sie selbst bereits Erfahrung gemacht hat und eher keine Tipps geben möchte, da jede Arbeitssituation sehr individuell und jeder Chef unterschiedlich ist.
Resume
Grade für junge Menschen, die grade erst in das Berufsleben einsteigen und die schnell ausgenutzt werden, finde ich dieses “Bye Bye Toxic Leader” überragend! So kann man sich schon vor einem Bewerbungsgespräch gut vorbereiten und auf Warnsignale achten. Grade diese Generation der Arbeitnehmer nimmt die Arbeitgeber schon viel mehr in die Mangel, als es meine je getan hat – und Joannes Buch trägt dazu bei. Richtig so! Niemand sollte sich auf der Arbeit ausnutzen, anschreien oder klein machen lassen!
(Das der Verlag mir ein Rezensionsexemplar zukommen ließ hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.)
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