Fuerte Ventura – was hat die kleine Vulkaninsel einem Touristen wohl zu bieten? Zuerst sei gesagt, dass ich kein großer Fan von touristischen Urlauben bin. Ich schaue mir selten alte Kirchen an und meide große Menschengruppen. Deshalb klang eine etwas abgelegene Insel für mich perfekt. Fuerteventura ist die Wüsteninsel unter den kanarischen Inseln, welche vor tausenden Jahren durch einen Vulkanausbruch entstand. Das sieht man ihr auch an. Es gibt Meterhohe Berge und Dünen, felsige Landschaften, viele Gebirgszüge und einige Palmen, Kakteen und Aloe Vera Pflanzen. Doch das fehlende Grün macht uns nicht viel aus. Weil wir das wunderschöne türkise Meer, die langen Sandstrände und den erfrischenden Wind immer parat hatten.
Unsere Unterkunft
Ich buche unheimlich gern Air BnBs. Zum einen weil ich mich im Urlaub gerne zurückziehe, zum anderen aber auch weil sie meistens eine Küche haben und ich die Verpflegung so deutlich leichter finde. Grade auf einer kleinen Vulkaninsel findet man nicht die Masse an veganen Restaurants. Selbst vegetarisch war oftmals schwierig. Deshalb mag ich es, wenn ich uns einfach easy etwas selbst kochen kann – und preiswerter ist es auch!
Deshalb habe ich mich auf der Air BnB Seite umgeschaut und dieses traumhafte Plätzchen gefunden. Dieses hat uns wirklich die gesamten 2 Wochen lang pure Freude gebracht. Wir haben uns dank der lieben Gastgeberin und der wunderschönen Einrichtung von der ersten Sekunde an zu Hause gefühlt. Während unseres Aufenthalts haben wir erfahren, dass Lisa das Apartment sogar erst in diesem Jahr fertig gestellt hat. Das hat uns noch einmal besonders beeindruckt. Es war sauber, traumhaft dekoriert und ließ mein Interieur-Herz ein paar Mal höher schlagen. Der Preis war dafür vollkommen angemessen! Es liegt in der kleinen Surferstadt La Pared, die generell etwas ruhiger ist. Sie hat aber einen tollen Strand und süße Lokale. Deshalb würde ich es euch ohne Bedenken weiterempfehlen! Wir hatten selbst noch eine Yogastunde bei Lisa gebucht, die am wunderschönen Strand von Costa Calma stattfand. Wir waren mehr als begeistert von Host und Unterkunft. <3
Sieht aus wie bei mir Zuhause oder? Genau das habe ich auch direkt gedacht und mich sehr gefreut! Vor allem haben wir aber auch nochmal gemerkt, mit wie wenig man eigentlich zurecht kommt. In der Wohnung gab es nur das Nötigstes, für uns hat es dennoch völlig ausgereicht! Zuhause haben wir knapp 90 qm. Dieses Apartment hatte vielleicht 20-30 qm und dennoch haben wir uns nie eingeengt gefühlt – was aber vielleicht auch an der großen und wunderschönen Terrasse lag!
Die Insel
Wir hatten zuerst etwas Sorge, dass wir nicht so viel zu tun haben würden wenn wir uns 12 Tage auf Fuerte Ventura aufhalten würden. Da es nicht wirklich viele große Städte oder Sehenswürdigkeiten gibt. Doch das Gegenteil war der Fall. Als wir abreisen mussten, hatten wir das Gefühl noch mehrere Wochen bleiben zu wollen. Tatsächlich hatte ich mich vorher auf anderen Reiseblogs informiert – z.B. dem von Globusliebe – und wir haben nicht einmal alle dort gezeigten Dinge gesehen. Dafür haben wir ganz eigene Lieblingsspots entdeckt und sind uns einig: wir würden nochmal wieder kommen!
GANZ WICHTIG an dieser Stelle war für uns aber: man sollte sich wirklich einen Mietwagen besorgen, um die Insel zu erkunden. Man kommt sicherlich auch anders von A nach B. Wenn man zum Beispiel vor hat 2 Wochen nur in der Hotel Anlage zu bleiben, braucht man vermutlich kein Auto. Wir wollten aber unbedingt flexibel sein und die Insel in unserem Tempo erkunden – deshalb war es einfach perfekt mit unserem kleinen Citroen vor Ort umher zu cruisen. Wir haben unser Auto schlussendlich über www.billiger-mietwagen.de gebucht – CiCar wurde uns allerdings auch empfohlen.
Unsere liebsten Lokale auf der Insel
Ich muss zugeben, die meisten Lokale dort waren wirklich sehr touristy. Wir waren selbst oftmals leicht schockiert mit welcher Selbstverständlichkeit die Touristen auf Fuerte Ventura Deutsch gesprochen haben. (haha) Man sah also in vielen Restaurants die typischen touristischen Gerichte und Getränke – oftmals waren sogar die Speisekarten auf Deutsch. Dabei wollten wir ja eigentlich typisch spanische Küche probieren! Besonders mein Partner war sehr interessiert an den Gerichten, die aus Ziegenmilch gemacht werden. Eine örtliche Spezialität der Insel sind nämlich der Ziegenkäse (der wirklich bei jedem zweiten Gericht dabei ist! :D) und die Pappas Arrugadas mit Mojo (welche wir sehr empfehlen können!).
Wir haben natürlich ohnehin viel selbst gekocht. Aber im Urlaub will man es sich ja auch nicht nehmen lassen mal richtig lecker essen zu gehen! Wir haben also ein paar umliegende Städte erkundet und für uns auch ein paar wahre Restaurantschätze entdeckt.
Caveto – La Pared
Das Caveto liegt in La Pared auf dem Weg zum Strand und ist ein super süßer Spot inmitten von ganz viel nichts. La Pared ist nicht besonders groß ABER wir haben es geliebt im Caveto einen Kaffee zu trinken und auch die Avocado Stulle. war super lecker. Für mich war es jedes Mal ein besonderer Besuch, weil es eines der wenigen Restaurants war, die Veganer Optionen anzubieten hatte! Hafermilch im Kaffee und Veganer Bananenbrot? Sign me in! Mein Partner hat auch sehr vom frisch gepressten Orangensaft geschwärmt 🙂
La Falua – La Lajita
Eigentlich wollten wir den einen Abend ans Meer fahren und dort im Caretta Beach essen, weil es uns dort schon am ersten Abend gut geschmeckt hat. Allerdings standen wir plötzlich auf einem leeren Parkplatz und schauten uns verwirrt um. Auf Fuerte Ventura scheint es keine festen “freien Tage” zu geben – deshalb sollte man immer vorher auf Google checken, ob die Lokale geöffnet haben. Spontan haben wir dann einfach auf Google nach Restaurants in der Nähe gesucht und sind dabei auf das La Falua in la Lajita gestoßen. Das ist circa 15 Min mit dem Auto von La Pared entfernt.
Caretta Beach
Ins Caretta Beach haben wir schon an unserem ersten Tag auf Fuerte Ventura einen Abstecher gemacht. Es liegt direkt an den Klippen von La Pared. Es hat einen wunderschönen Ausblick. man kann drinnen oder draußen sitzen. Das beruhigende Meeresrauschen macht jedes Essen dort perfekt – auch wenn es keine Sterneküche ist. Wir wollten eigentlich nur etwas essen. Doch als wir die teilweise Landestypische Karte sahen, mussten wir zuschlagen. Besonders die Pappas Arrugadas haben uns verzaubert. Aber auch ansonsten schmeckte es uns dort sehr gut. Perfekt für einen kleinen Mittagssnack! Das einzig traurige ist, dass sie um 21 Uhr schon schließen. Den Sonnenuntergang bei einem Wein zu genießen, ist im Sommer also eher nicht möglich.
La Sombra – Betancuria
Seid gewappnet! Betancuria ist ein super schönes – allerdings winziges – Örtchen. Dort versteckt sich ein Restaurant mit Veganen Speisen in traumhafter Kulisse. Die Straße dorthin ist allerdings nicht ohne! Dafür offenbart sie einem einen atemberaubenden Ausblick über die bergige Vulkanlandschaft. Hier gibt es von Kombucha bis zu veganen Burgern wirklich einiges und wir haben uns inmitten der Palmen super wohl gefühlt! Das war uns die lange Fahrt auf jeden Fall wert!
Was kann man auf Fuerte Ventura unternehmen?
Auf jeden Fall sollte man sich einige der kleinen Städtchen anschauen! Manche wie Costa Calma waren für uns zu touristisch und vor allem voll. Dort sind wir dann nur zum Einkaufen hingefahren. Andere, wie El Cotillo haben mein Herz ganz schnell erobert! Wenn ihr euch die Bilder unten anschaut werdet ihr verstehen warum. Hier gab es einige kleine Interieur und Kleidungsgeschäfte, die ich ansonsten auf der Insel sehr vermisst habe. Der Tipp kam von unserer Vermieterin auf Nachfrage nach ihrer tollen Wohnungseinrichtung. Ich will ehrlich sein: Wir haben kurz überlegt einen zusätzlichen Koffer für mich zu kaufen, damit ich alles mitnehmen kann! 😀 Für den Tourismus bekannte Orte wie Corralejo haben wir allerdings mit Absicht ausgelassen, weil wir schon wussten, dass uns solche Orte nicht so sehr reizen.
El Cotillo
El Cotillo liegt an der Westküste der Insel und versprüht dort seinen ganz eigenen Charme. Es zeigt endlich den kanarischen Stil, nach dem ich mich so gesehnt habe. Kleine Gässchen, weiße Häuser, Tapasbars und tolle Geschäfte. Diese Städtchen war auf jeden Fall einen Ausflug wert. (Außer man muss auf den Geldbeutel achten. Denn man kann die Geschäfte nicht betreten OHNE etwas zu kaufen. Glaubt mir. Hab’s getestet. Es geht nicht.)
meine liebsten Läden waren diese:
- Mouja
- Lapa
- Smoothie Spot
- Makhoul
Ajuy & Caleta Negra
Natürlich wollten wir uns auch die in oder andere Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen. Ajuy ist kaum eine Stadt. Eher ein kleines Dörfchen, mit einem beinahe schwarzen Strand. Dieser wird auch Playa de los Muertos – Strand der Toten genannt. Von dort aus kann man über einen leicht holprigen Weg hinauf steigen und über die Klippen hinweg die Piratenhöhle besichtigen. Caleta Negra kann man zu Fuß zwar nicht besichtigen, doch auch aus der Ferne war sie ein wahnsinnig cooler Anblick. Allein unsere Fantasie ein wenig wandern zu lassen hat schon ausgereicht. Für uns hat sich der Ausflug auf jeden Fall gelohnt. Allerdings muss man dafür höchstens 1-2 Stunden einplanen.
Betancuria
Betancuria ist eine der ältesten Städte auf Fuerte Ventura. Es ist ein sehr kleines und dennoch hübsches Dorf in der Mitte der Insel. Gleich wenn man bei der Kirche Santa Maria parkt hat man schon einen tollen Ausblick. Ein paar Meter weiter hinauf sieht man jedoch großartig auf das Dörfchen hinab. Im Gegensatz zu anderen Städten auf der Insel ist Betancuria ziemlich grün. Palmen und Blumen blühen hier wie verrückt und geben der Stadt einen Paradiesartigen Look. Unsere besondere Restaurantempfehlung findet ihr weiter oben. Ansonsten hatte die Stadt für uns jedoch nicht allzu viel zu bieten. Aus das es ein sehr historischer Ort ist, der noch aus dem 27. Jahrhundert stammt, gibt es nicht so viel zu sehen.
Surfen
Ich denke unser nicht ganz so geheimer Geheimtipp wäre: surfen gehen! Die Wellen auf Fuerte Ventura sind perfekt dafür. Auch bei heißen Temperaturen ist man nicht die ganze Zeit erschöpft, weil es eben doch sehr strak windet. Perfekte Vorraussetzungen um sich eine Surfstunde zu buchen. Was wir natürlich auch getan haben! In La Pared öffnet bald eine neue Surfschule, direkt neben dem Caveto. Wir konnten die Jungs vorab in einer privaten Stunde testen und waren sehr begeistert!
Wir haben jedoch definitiv nicht alles gesehen, was die Insel zu bieten hat! Es gab noch den langen Strand von Jandia und Cofete, die wir gerne irgendwann noch einmal besichtigen wollen – und der komplette Norden der Insel, der etwas schwerer zu erreichen ist. Wir sind uns einig (und das kommt selten vor), dass wir noch nicht fertig sind mit Fuerte Ventura. 🙂
Besonders wichtig fand ich aber, dass ich auf Fuerte Ventura richtig gemerkt habe, wie ich endschleunige. Ich war selten so entspannt und im Einklang mit mir selbst, wie in diesem Urlaub. Der Wind, das Meeresrauschen und die Ruhe dort. All das hat mich wirklich abschalten lassen. Ich empfehle die Insel also jedem, der schlecht ausruhen kann!
Ich hoffe dieser Post hat euch gefallen und freue mich über Fragen und Kommentare! <3
Eure Ariana
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