Im Zeichen der Mohnblume: Eine düstere Geschichte über Magie, Abhängigkeit und einer jungen Frau, die vor nichts zurückschreckt, schon gar nicht dem Krieg.
Titel: Im Zeichen der Mohnblume – die Schamanin (The Poppy War)
Autor: R. F. Kuang
Erscheinungsdatum: 20. Januar 2020
ISBN: 978-3-7341-6222-0
Bewertung: 5/5
Cover: 5/5
Spannung: 5/5
Inhalt: 5/5
Inhalt:
Rin ist ein einfaches Waisenmädchen, das im Süden des Kaiserreichs Nikan lebt. Ihre Adoptiveltern benutzen sie als billige Arbeitskraft, und um sie herum gibt es nur Armut, Drogensucht und Ödnis. Um diesem Leben zu entfliehen, setzt sie alles daran, um an der Eliteakademie von Sinegard aufgenommen zu werden. Doch auch dort wird Rin wegen ihrer Herkunft verspottet und ausgegrenzt. Da bricht ein Krieg gegen das Nachbarreich aus. Rin muss nun kämpfen und entdeckt dabei, dass ihre Welt nie so einfach war, wie sie geglaubt hatte – und dass sie zu viel mehr in der Lage ist, als sie selbst je für möglich gehalten hätte.
Meine Meinung:
Ich kann kaum Worte dafür finden, wie gut ich dieses Buch fand und wie sprachlos es mich zurück gelassen hat. Es hat mich an eine Mischung aus “Mulan” und “Nevernight” erinnert und war eines der besten Fantasy Bücher, die ich seit langem gelesen habe.
Ich muss gestehen, ich hatte zuerst ein typisches Geschehen a la Mulan erwartet und auch eine kleine Liebesgeschichte, doch die Brutalität und Intensität dieses Romans hat mich gefesselt. Ich bin es nicht gewohnt Gewalt beim Lesen so bildlich vor mir zu haben, wie in diesem Buch und es hat mich so sehr an Nevernight erinnert. Das war ein glorreicher Moment, da ich sofort begann dieses Buch zu lieben.
Zu Anfang habe ich nur die Dicke des Buches gesehen und gedacht, dass es sicherlich zu einigen unangenehmen Längen kommen würde. Doch dem war überhaupt nicht der Fall. Trotz des ruhigeren Einstiegs und des nicht super aktiven Mittelteils war es die ganze Zeit spannend, weil man unbedingt herausfinden wollte, was hinter all dem steckt.
Die Charaktere
Rin ist kein Charakter den man lieben wird. Altan ist kein Charakter den man lieben wird. Und dennoch übten sie während des Lesens eine Tranceartige Faszination auf mich aus. Sogar Nezha fand ich schlussendlich einen unglaublich gut ausgearbeiteten Charakter der eine fantastische Entwicklung durchgemacht hat und den ich mir immer wieder wie einen bestimmten Charakter aus der Serie “Naruto” vorgestellt habe.
Rin ist das Sinnbild eine starken Frau die das Patriarchat durchbricht und all die Dinge tut, die ihr eigentlich verboten sein sollten. Sie kämpft gegen den Standard der mächtigen reichen Männer an und kämpft sich in die Ränge der Krieger hoch, bis ihre Macht irgendwann selbst von ihnen nicht mehr übersehen werden kann. Ich fand Kuangs Frauenbild und Rins Rolle in der Geschichte fantastisch und hätte gern mehr solcher Repräsentationen!
Resume – Im Zeichen der Mohnblume
Trotz der fehlenden Liebesgeschichte, die für mich zu einem perfekten Buch dazu gehört, war “Im Zeichen der Mohnblume” eine spannende und düstere Reise in das chinesische Reich, dass Kuang erschaffen hat und es hat mich auch nach dem Lesen nicht mehr losgelassen. Ich warte gespannt und freudig auf Band 2!
(Das der Verlag mir ein Rezensionsexemplar zukommen ließ hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.)
Im Zeichen der Mohnblume – die Kaiserin
Titel: Im Zeichen der Mohnblume – die Kaiserin
Autor: R. F. Kuang
Erscheinungsdatum: 16. November 2020
ISBN: 9783734162312
High Fantasy
Bewertung
Inhalt:
Der Kampf ist vorbei. Doch der Krieg hat gerade erst begonnen …
Rin ist auf der Flucht. Noch immer verfolgen sie die Gräueltaten, die sie begangen hat, um ihr Volk zu retten. Sie ist dem Opium verfallen und folgt auf Gedeih und Verderb den tödlichen Befehlen von Phoenix, dem erbarmungslosen Gott, der Rin ihre beängstigende Kraft verliehen hat. Rins einziger Grund weiterzuleben, ist der Wunsch nach Rache an der verräterischen Kaiserin, die ihre Heimat Nikan an ihre Feinde ausgeliefert hat. Rin hat keine andere Wahl, als sich mit dem mächtigen Drachenkriegsherrn zu verbünden. Dieser plant Nikan zu erobern, die Kaiserin zu stürzen und eine neue Republik zu gründen. Rin schließt sich seinem Krieg an. Denn schließlich ist kämpfen das, was sie am besten kann …
Meine Meinung:
Im Zeichen der Mohnblume – die Kaiserin, ist eine würdige Nachfolgerin des ersten Bandes. Es ist auf ganz andere Art und Weise spannend als ihr Vorgänger. Wo man in Band 1 noch mit Rin mitgefiebert und geschwitzt hat, wird man in diesem Teil ebenso verbissen und hasserfüllt wie sie. Man kämpft, man leidet, man zweifelt.
Ich muss sagen ich finde der gesamte Roman ist so vielschichtig und politisch, das man beim ersten Lesen vermutlich gar nicht alles verstehen und begreifen kann. Denn ich persönlich sehe, trotz des asiatischen Settings, viele Parallelen zu den kirchlichen Kreuzzügen, an die die Hesperianer offensichtlich angelehnt sind. Jeder Schachzug, jeder Streit, kann auf geschichtliches Geschehen der realen Welt gespiegelt werden und wird dadurch für mich noch um vieles interessanter. Die Charaktere sind unwahrscheinlich komplex und das größere Weltgeschehen in Kombination mit der Magie macht diese Geschichte absolut einzigartig – und zu einem meiner Lieblingsbücher! Besonders Nezhas Geschichte ist grausam und dennoch so fesselnd gewesen. Alles an diesem Buch ist brutal ehrlich und grenzt an Grausamkeit. Das macht es so einzigartig.
DIE CHARAKTERE
Rin ist eine Antiheldin wie sie im Buche steht – und dennoch kann man nicht anders, als mit ihr zu leiden und sie lieben zu lernen. Sie kämpft mit zusammengebissenen Zähnen für die die sie liebt – und zweifelt dennoch so sehr an sich selbst. Rin ist stark und gleichzeitig so schwach. Sie schwankt und stolpert in ihren Überzeugungen und die meiste Zeit über würde man sie nicht gern als Freundin haben. Dennoch hat sie etwas an sich, dass den Leser fesselt. Ich vermute es sind ihre Dämonen. Denn die sind in vielerlei Hinsicht real und auch für jemanden aus der nichtmagischen Welt gut nachvollziehbar – auch wenn Rin dazu neigt die falschen Entscheidungen zu treffen und den falschen Menschen zu vertrauen. Doch geht es nicht allen von uns mal so?
Nezha – oh Nezha… Wie soll ich etwas zu einem meiner liebsten und doch schlimmsten Charaktere sagen, ohne euch zu Spoilern? Vermutlich gar nicht. Aber ich kann euch sagen, das Nezha so viel mehr ist, als man in Band 1 erkennen konnte. So. viel. Mehr. Im positiven wie im Negativen.
Doch mein liebster Underdog Kitay hat wirklich alles gerockt. Ich liebe es wie intelligent und sanft er ist – und dennoch so unfassbar stark, wissbegierig und loyal. Er war für mich der wahre Held der Geschichte. Ich hoffe einfach, dass es ihm weiterhin gut gehen wird. Denn ich denke ich könnte es nicht ertragen ihn im dritten Band zu verlieren.
DER INHALT
Ich muss gestehen besonders hat mir an der ganzen Geschichte die unverblümte Sprache und die Streitgespräche gefallen. Sie machen das Buch realer, greifbarer. Man wird in “Im Zeichen der Mohnblume” vor nichts und niemandem beschützt – auch nicht der eigenen Psyche. Wem kann man trauen? Ist Rin Gut oder Böse? Was ist richtig und was ist falsch? Ihr werdet alles in Frage stellen. Doch was für mich ziemlich klar ist – ich HASSE die Hesperianer. Ich habe eine ungefähre Vorstellung davon, was im nächsten Band passieren könnte – doch wie ich R F Kuang kennengelernt habe, wird sie uns vorher quälen und ausweiden und uns niemals ein glückliches Ende vermuten lassen.
(Das der Verlag mir “Im Zeichen der Mohnblume” als Rezensionsexemplar zukommen ließ hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.)
Im Zeichen der Mohnblume – die Erlöserin
Titel: Im Zeichen der Mohnblume – die Erlöserin
Autor: R. F. Kuang
Erscheinungsdatum: 16. Mai 2022
ISBN: 9783734163234
High Fantasy
Bewertung
Inhalt:
Sie wurde betrogen und verbannt, doch sie wird zurückkehren – als Erlöserin ihres Volkes!
Rin, die Schamanin des Phönix, wurde verraten. Nun zieht sie sich in ihre Heimat zurück, während die Kriegslords und Invasoren das Reich unter sich aufteilen. Doch im Süden, der von Armut und Einfachheit gekennzeichnet ist, entdeckt Rin die größte Macht des Reiches, die noch keiner der Adeligen bemerkt hat: die unzähligen einfachen Leuten, welche die junge Frau bereits als Göttin der Erlösung anbeten. Vielleicht ist Rins Traum von Freiheit doch noch möglich! Doch während ihre Macht und ihr Einfluss wachsen, werden auch die verführerischen Einflüsterungen des Phönix lauter. Wird Rin ihnen widerstehen? Oder wird sie ihnen folgen – und die Welt in Brand setzen?
Meine Meinung:
Das Finale der High Fantasy Reihe um die junge Schamanin Rin hat mich zu keiner Zeit enttäuscht. Wer etwas langgezogene politische und kriegerische Schachzüge und Geschichtsstränge öde findet, für den wird diese Reihe nicht das Richtige sein. Ich jedoch habe jede Seite des Buches geliebt und es hätte auch noch 300 Seiten so weitergehen können. Ich weiß nicht warum, aber es hatte einfach einen unbegreiflichen Sog auf mich. Woran das wohl liegen mag? Die Reihe ist wirklich jedem High Fantasy Liebhaber ans Herz zu legen. Es ist blutig, wild und todtraurig, aber dennoch perfekt.
Geschichtlicher Hintergrund
In einer anderen Rezension habe ich gelesen, dass dieses High Fantasy Buch sich jedoch geschichtlich an das China des 20. Jahrhunderts anlehnt. Ich kopiere euch diese wunderbar erklärte kurze Passage hier hinein, die ich sehr informativ fand!
“Rins Geschichte ist angelehnt an die Geschichte Chinas im 20. Jahrhundert. Das Ganze wird ausgeschmückt mit phantastischen Elementen, allerdings lassen sich die Rollen der ausländischen Mächte Japan und den USA sowie die innerpolitischen Spannungen trotzdem gut nachvollziehen, wenn man ein wenig darüber nachliest. In einem Interview erzählt die Autorin, dass die Trilogie sich mit den aufkommenden kommunistischen Bewegungen als Antwort auf den westlichen Imperialismus beschäftigt. Das finale Buch “Die Erlöserin” stellt die Frage, ob auch eine Alternative zu Mao für China möglich gewesen wäre.” – Nico aus dem Buchwinkel
Auch ansonsten merkt man, dass die Autorin sich sehr hingebungsvolle mit Geschichte und Kriegsführung auseinander gesetzt hat. Nie niemals wäre ich hinter all diese Intrigen und Pläne gekommen, die so meisterlich in der Geschichte verwoben waren. Und das Ende – das war wirklich ein brillanter Zapfenstreich, der mir jedoch mein bereits vernarbtes Herz gebrochen hat.
der Inhalt
Im Zeichen der Mohnblume – die Erlöserin knüpft direkt dort an, wo der letzte Teil endete. Rin hat ihr Volk befreit, ist jetzt jedoch auf der Flucht vor den größeren Mächten. Wobei sie jedoch so viele Städte wie möglich einnimmt und schon deutlich größere Pläne für ihr Land schmiedet. Sie wurde verraten – nun ist sie auf Rache aus. Gemeinsam mit dem Phönix und Kitay schließt sie sich der Rebellanarmee an. Doch auch dort kann sie niemandem vertrauen. Ein Zweckbündnis soll dazu dienen, den Rest des Südens von den Mugenern zu befreien und gleichzeitig nicht der technologisch übermächtigen Republik zu unterliegen, die weiterhin Jagd auf sie machen.
Die Kämpfe werden blutiger und auswegloser und eigentlich kann Rin niemandem mehr vertrauen. Für jeden scheint sie nur eine Spielfigur zu sein. Die großen Mächte schubsen sie herum, doch sie wehrt sich mit Klauen und Zähnen und schreckt auch nicht davor zurück, den Gott öfter als nötig zu sich zu rufen. es ist lange unklar, ob sie ihr Volk retten kann – bis zuletzt wirkt es sehr ausweglos.
DIE CHARAKTERE
Rin hat sich in den letzten Bänden wirklich entwickelt. Ob nun zum Guten oder zum Schlechten, diese Entscheidung will ich jedem selbst überlassen. Sie ist auf jeden Fall einer der grauesten Charaktere, die mir je begegnet ist. Eigentlich ist sie schon fast schwarz – wenn da nicht ihr moralischer Kompass Kitay wäre. ich wünschte jedoch, sie hätte sich von ihrer ungesunden Obsession auf Nezha etwas abwenden können und vielleicht einen Schritt mehr auf Kitay zu? Andererseits ist es mit Rin klar gewesen, dass es niemals ein romantisches Happy End geben würde. Rin bestand bis zum Schluss aus Flammen, die niemand außer ihr selbst zu löschen vermochte.
Nezha – erinnert ihr euch noch an meine Worte oben über Nezha? Ich habe ihn geliebt. So wie Rin es tat. Und ich habe ihn gehasst – so wie Rin es tat. Doch Nezha war nie wirklich böse, oder? Sondern einfach nur sehr schwach. Rin hat ihm nie genug bedeutet – doch wird es sein Land tun? Wird er dieses retten, egal was es ihn kosten würde? Nezha ist in diesem Band für mich noch komplexer geworden – und ich konnte ihn danach noch deutlich weniger verstehen. Was für eine Zwickmühle.
Resume
R.F Kuang hat mein Herz in Tausend Teile gebrochen. Ich wusste, dass es für diese Geschichte kein Happy End geben konnte. Weil es keinen Sinn gemacht hätte. Dennoch hat mich das Ende komplett zerstört und ein paar Tränen vergießen lassen. Denn die restlichen hunderte von Seiten haben so viel Hoffnung aufgebaut. So viele Möglichkeiten – und dennoch wusste ich, dass der*die Leser*in keine Chance auf Glück hat. Es war bis zuletzt spannend und mitreißend. Ich wollte meinen Augen nicht trauen – den Buchstaben a uf den Seiten nicht mehr vertrauen. Dennoch war es ein gutes Buch. Ein gutes Ende. Wenn nicht sogar ein perfektes für diese blutige, verdorbene und hoffnungslose Buchreihe.
(Das der Verlag mir “Im Zeichen der Mohnblume” als Rezensionsexemplar zukommen ließ hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.)
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